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Wer verdient am meisten? Deutschlands Top-Verdiener:innen im Gehaltsvergleich

Wer verdient am meisten? Deutschlands Top-Verdiener:innen im Gehaltsvergleich

Marié Detlefsen | 06.06.25

Wer gehört in Deutschland zu den Spitzenverdiener:innen – und was muss man dafür eigentlich leisten? Eine neue Studie zeigt, in welchen Regionen und Berufen besonders hohe Gehälter winken.

Gehalt ist für viele Arbeitnehmer:innen nach wie vor der Dreh- und Angelpunkt bei der Berufswahl – und ein entscheidender Faktor für die persönliche Lebensplanung. Doch ab wann gehört man in Deutschland eigentlich zur Gehaltsspitze? Eine aktuelle Auswertung des Gehaltsreports 2025 der Stepstone Group zeigt, wer in Deutschland zu den Top-Verdiener:innen zählt – und wo hohe Einkommen besonders häufig sind.

Ab wann zählt man zur Gehaltselite?

Die Schwelle, um zu den einkommensstärksten zehn Prozent zu gehören, liegt aktuell bei einem Bruttojahresgehalt von 80.000 Euro. Wer es in die obersten fünf Prozent schaffen möchte, braucht schon 97.000 Euro. Und die absolute Spitze, das einkommensstärkste Prozent der Vollzeitbeschäftigten, verdient mindestens 143.750 Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Das deutschlandweite Bruttomediangehalt liegt bei 45.800 Euro.

EinkommensgruppeBruttojahresgehalt (Median)
Oberstes 1 %143.750 €
Oberste 5 %97.000 €
Oberste 10 %80.000 €
Deutschland-Median45.800 €

Gehaltsstarke Regionen zeigen sich vor allem im Westen und Süden von Deutschland. Hamburg nimmt mit einem Bruttomediangehalt von 52.000 Euro die Pole Position ein, dicht gefolgt von Baden-Württemberg und Hessen mit jeweils 50.250 Euro. Auch Bayern liegt mit 50.000 Euro klar über dem bundesweiten Median.

Weniger rosig sieht es hingegen im Nordosten aus: In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt reicht bereits ein Jahreseinkommen von 61.750 Euro, um zu den obersten zehn Prozent zu zählen – ein Hinweis auf das insgesamt niedrigere Lohnniveau dort. In wirtschaftsstarken Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen müssen Beschäftigte hingegen deutlich mehr verdienen, um in die Top-Kategorien vorzustoßen: Hier liegt die Grenze für die besten zehn Prozent bei stolzen 79.000 Euro.

Wer verdient das höchste Gehalt?

Doch welchen Beruf muss man überhaupt ausführen, um es auf die obere Rangliste zu schaffen? Laut dem Report sind es nicht nur die klassischen Führungskräfte, die an der Spitze der Gehaltsskala stehen. Auch hoch qualifizierte Spezialist:innen ohne Führungsverantwortung erzielen beachtliche Einkommen – vor allem in Branchen mit großem Innovationsdruck oder Fachkräftemangel.

So verdienen Radiolog:innen durchschnittlich 121.750 Euro im Jahr, dicht gefolgt von Anästhesist:innen mit 103.000 Euro. Auch in juristischen Berufen wird gut gezahlt: Patentanwält:innen bringen es auf rund 106.500 Euro, Senior Legal Counsel auf 105.000 Euro. Tech-Berufe zeigen sich ebenfalls als Goldgrube: Enterprise Architects streichen im Schnitt 102.750 Euro ein, Senior Solution Architects 102.250 Euro und Lead Engineers 91.750 Euro.


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Zukunftsbranchen zahlen Spitzengehälter

Der Blick in die Zukunft lässt erahnen, dass Top-Gehälter nicht weniger, sondern eher mehr werden. Besonders Unternehmen in den Sektoren Pharma, Biotechnologie, Luft- und Raumfahrt sowie nachhaltige Technologien sind bereit, tief in die Tasche zu greifen, um sich die besten Köpfe zu sichern. Auch Positionen rund um Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und digitale Transformation gewinnen zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig dürfte der Gesundheitssektor aufgrund der demografischen Entwicklung weiter an Relevanz – und damit auch an Zahlungsbereitschaft – gewinnen.

Für diejenigen, die eher auf der Suche nach beruflicher Sicherheit in der nahen Zukunft sind, bietet sich die Ausbildung zu Spezialist:innen für Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen an. Laut den Prognosen des WEF wird diese Berufsgruppe bis 2027 um 40 Prozent wachsen und etwa eine Million neue Arbeitsplätze schaffen. Analytische Fähigkeiten im Allgemeinen werden gefragt sein, sei es als Business Intelligence Analyst, Informations- oder als Datenanalytiker:in. Ein weiterer Trend, der sich abzeichnet, ist der wachsende Bedarf an Fachkräften im Bereich der Nachhaltigkeit.

Qualifikation, Region und Branche entscheiden über das Gehalt

Die Gehaltsanalyse von Stepstone zeigt klar: Wer zu den Besserverdiener:innen gehören will, braucht entweder Führungskompetenz oder eine gefragte Spezialisierung – am besten beides. Der Standort ist ebenfalls entscheidend: In den wirtschaftsstarken Regionen sind die Einkommen deutlich höher, dafür aber auch die Anforderungen an Qualifikation und Leistung. Die Schere zwischen Durchschnitt und Spitze bleibt groß – und sie wird sich angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels wohl weiter öffnen.


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Dieser Beitrag erschien erstmals am 17. April 2025.

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